Mark Zuckerberg hat im Oktober 2021 seine Vision des Metaverse vorgelegt. Die Erschaffung einer virtuellen Realität wird seitdem kontrovers diskutiert. Die Definition des Begriffs ist zwar keine neue Erfindung, befindet sich aber erst in den Anfängen, was eine allgemeingültige Definition schwierig macht. Steven Spielbergs Film „Ready Player One“ flüchtet die Menschen via VR-Brillen aus ihrer dystopischen Welt in eine virtuelle Realität.
Das Metaverse ist jedoch kein abgegrenzter virtueller Raum, in dem die Nutzer kommunizieren und interagieren können. Damit die virtuelle Welt funktioniert, sollen Elemente der virtuellen Welt in der realen Welt dargestellt und Bestandteile der echten Welt mit in die virtuelle Welt genommen werden. YouTube hat zwar ein umfangreiches Angebot an Videos, auf Netflix-Serien kann man aber trotzdem nicht zugreifen. Und wer in Fortnite die In-Game-Währung kauft, kann diese in den FIFA-Spielen nicht gegen Gegenstände eintauschen. Das ist darauf zurückzuführen, dass die einzelnen Plattformen von unterschiedlichen Anbietern bereitgestellt werden.
Das soll im Metaverse anders sein. Die Idee ist, dass es von niemandem kontrolliert wird. Dadurch sollen Gegenstände, Währungen und vieles mehr einfach von einem Element des Metaverse ins Nächste mitgenommen werden. NFTs sind digitale Besitztümer, die nicht kopierbar sind. Es handelt sich praktisch um Unikate, die nur demjenigen gehören, der sie erworben hat. In den vergangenen Jahren wurde die Metaverse-Idee immer wieder von großen Technologie-Unternehmen aufgegriffen, die darin eine Zukunfts- und vor allem Wirtschaftsvision sehen. Tencent und Epic Games, die Unternehmen hinter Fornite, möchten ihre Spiele zu einem großen Metaverse umbauen. Neben den eigentlichen Spielen sollen auch In-Game-Events wie Konzerte stattfinden. Microsoft fokussiert seine kurz- und mittelfristigen Anstrengungen zunächst vorwiegend auf den Productivity-Bereich – auch vorrangig die Arbeitswelt, in der Meetings in den virtuellen Raum verlagert werden und man sich in digitalen Konferenzräumen als Avatare begegnen. Das Unternehmen Meta (ehemals Facebook) hat wohl die unspezifischste, dafür aber weitreichendste Vision. Das Unternehmen will ein allumfassendes Metaverse schaffen, das viele Bereiche des Lebens integriert. Aktuell liegt der Fokus dafür zunächst auf Chat-Rooms, über die mit Freunden oder Kollegen Kontakt gehalten werden kann. Während Sie tagsüber zu Hause arbeiten, sehen Sie Ihre Kollegen dank Virtual-Reality-Brille aber nicht nur als Videokonferenz-Kacheln, sondern auch als Avatare in einem virtuellen Konferenzraum. Sie sehen dabei neben dem Weg zum nächsten Supermarkt und Ihrer Einkaufsliste auch eine Werbung für das nächste große Spiel. Abends verabreden Sie sich spontan mit Freunden, einen Film zu sehen. Da diese aber über die ganze Welt verstreut leben, schalten Sie sich als Hologramme in Ihrem Wohnzimmer zusammen.
Das Metaverse soll das Leben erleichtern, Menschen verbinden und eine Freizeitbeschäftigung darstellen. Das heutige Internet wird oft mit dem Begriff „Metaverse“ bezeichnet. Die Entwicklung des Metaverses ist mit der Befürchtung verbunden, dass ein neuer Player an den Markt kommen könnte und sie abhängen – genau wie sie selbst einst als Außenseiter gestartet sind und die damals großen Unternehmen abgelöst haben. Um ihre Stellung am Technologie-Markt zu halten, investieren die Unternehmen bereits jetzt riesige Mengen Geld in die Hoffnung, im späteren Metaverse mitreden und mitverdienen zu können. Die Fortnite-Welt hat bereits Millionen von Zuschauern gesehen. Das Spiel hat eine schnelle Internetverbindung und eine Rechenleistung, die benötigt wird, um ein richtiges Metaverse zu betreiben, muss vor allem aber die künstliche Intelligenz noch weiterentwickelt werden. Damit etwa die Animation der Nutzer-Avatare natürlich wirkt und Mundbewegungen authentisch aus dem Gesagten übernommen werden, muss noch einiges an Forschung erfolgen.
Die Gefahren eines Metaverses lassen sich derzeit genauso schwierig abschätzen wie die konkrete Ausgestaltung. Experten gehen aber davon aus, dass es eine starke Veränderung des Lebens mit sich bringen wird – vielleicht sogar die stärkste Disruption jemals. Eine Weiterentwicklung aktueller Tendenzen scheint dabei wahrscheinlich. Allerdings werden auch die negativen Auswirkungen, die heute schon durch Filterblasen, soziale Netzwerke oder die ständige Erreichbarkeit entstehen, durch die zunehmende Verlagerung der realen in die digitale Welt durch ein Metaverse noch stärker werden. Ein erhöhtes Suchtpotenzial und die Zunahme an psychischen Problemen durch die Nutzung von Computerspielen und sozialen Medien ist bereits jetzt erkennbar und könnte sich im Metaverse verschlimmern. Auch könnten die großen Tech-Unternehmen über den Einsatz von VR- und AR-Brillen noch tiefer in unsere Privatsphäre eindringen und Daten abgreifen.
Zusammenfassung:
Besonders in den vergangenen Jahren wurde die Metaverse-Idee nun immer wieder von großen Technologie-Unternehmen aufgegriffen, die darin eine Zukunfts- und vor allem Wirtschaftsvision sehen. Wie das genau aussehen könnte, lässt sich am besten an einem Beispiel beschreiben: Tagsüber arbeiten Sie zwar zu Hause, sehen Ihre Kollegen dank Virtual-Reality-Brille aber nicht nur als Videokonferenz-Kacheln, sondern als Avatare in einem virtuellen Konferenzraum. Gleichzeitig ist die Entwicklung des Metaverses verbunden mit der Befürchtung, ein neuer Player könnte an den Markt kommen und sie abhängen – genauso, wie sie selbst einst als Außenseiter gestartet sind und die damals großen Unternehmen abgelöst haben.
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Quellenangabe:
www.heise.de
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