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Investor des Quelle-Areals in Insolvenz: Großprojekt „The Q“ in Gefahr

Die Düsseldorfer Immobilienentwicklerfirma Gerchgroup hat Insolvenz angemeldet. Dies folgt auf eine Reihe von Insolvenzanmeldungen in der Immobilienbranche in den letzten Wochen. Das Unternehmen hat Insolvenzanträge in Eigenverwaltung für mehrere seiner Holdinggesellschaften beim Amtsgericht Düsseldorf eingereicht, denen stattgegeben wurde. Es wird betont, dass die operativ tätigen Projektgesellschaften, zu denen die Bauprojekte gehören, nicht von der Insolvenz betroffen sind. Diese sind zwar finanziell von der Holding abhängig, aber es werden Alternativen für sie gesucht.


Gerchgroup ist ein bundesweit tätiger Projektentwickler, der sich auf den Bau von Büroimmobilien und Quartieren in deutschen Großstädten spezialisiert hat. Die aktuellen Entwicklungsprojekte des Unternehmens haben ein Gesamtvolumen von rund 4 Milliarden Euro. Zu diesen Projekten gehört auch „The Q“, das im Fokus der aktuellen Berichterstattung steht. Weitere Projekte sind die Umnutzung eines ehemaligen Bahnareals in Augsburg, ein Wohn- und Behördenzentrum in Nürnberg und das Laurenz Carré in der Kölner Innenstadt.


Die genauen Gründe für den Insolvenzantrag sind noch nicht bekannt. Das Unternehmen hat bisher nicht auf Anfragen zur finanziellen Situation und möglichen Sanierungsplänen reagiert. Es ist jedoch bekannt, dass die Bau- und Immobilienbranche in letzter Zeit Schwierigkeiten hatte, insbesondere aufgrund steigender Baupreise und Zinssätze.


Das Quelle-Areal in der Fürther Straße in Nürnberg hat eine lange Geschichte. Seit der Insolvenz des Versandhauses Quelle im Jahr 2009 stand das ehemalige Versandzentrum leer. Die Gerchgroup AG aus Düsseldorf, der aktuelle Eigentümer, plant, die großteils denkmalgeschützten Gebäude in eine gemischt genutzte Immobilie zu verwandeln. Das Projekt „The Q“ soll in Zukunft Wohnungen, Büros, Einzelhändler und soziale Einrichtungen unter einem Dach vereinen.


Einige Fakten zum Projekt:

  • Lage: Das Quelle-Areal befindet sich im Stadtwesten von Nürnberg, zwischen dem Frankenschnellweg und der Fürther Straße. Dank der U-Bahnhaltestelle Eberhardshof ist das Gelände direkt an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

  • Flächen: Das Gelände des ehemaligen Quelle-Versandzentrums erstreckt sich über 10,9 Hektar, was über 15 Fußballfeldern entspricht. Die aktuelle Nutzfläche beträgt 250.000 Quadratmeter, was es zur zweitgrößten leerstehenden Gewerbeimmobilie in Deutschland macht, direkt nach dem Berliner Flughafen Tempelhof. Nach den Umbauplänen der Gerchgroup AG wird die Nutzfläche auf 170.000 Quadratmeter reduziert.

  • Künftige Nutzung: Geplant sind 1.000 Wohnungen für über 2.000 Menschen, eine Kindertagesstätte sowie Räume für Büros und Einzelhandel. Die Stadt Nürnberg wird ebenfalls Räumlichkeiten beziehen, in denen verschiedene städtische Ämter untergebracht werden sollen.

  • Kosten: Der Umbau des Areals wird voraussichtlich rund 700 Millionen Euro kosten.

  • Zeitplan: Der Baubeginn war für 2021 geplant, wobei die Stadt Nürnberg die Baugenehmigung am 1. Juni 2021 an die Gerchgroup AG übergeben hat. Die ersten Teilgebäude sollen 2024 fertiggestellt sein.


Eine Reaktion der Stadt Nürnberg steht bisher aus.


Bildquelle: https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/quelle_areal.html

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