top of page

Nürnberg: Eine Europäische Metropolregion

Gemeinsam sind wir stärker. Das ist eine grundlegende Motivation für die Europäische Union (EU). Seit über einem halben Jahrhundert sorgt die EU für Frieden, Stabilität und Wohlstand für die Mitgliedsstaaten. Nationen, die über Jahrhunderte immer wieder Krieg miteinander geführt haben, leben seit der Gründung der EU, beginnend mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl im Jahr 1952, in Frieden miteinander. Ein großer Meilenstein ist die Osterweiterung im Jahr 2004, als 10 osteuropäische Staaten (Tschechien, Zypern, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Slowenien, Slowakei) in die Gemeinschaft aufgenommen wurden. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist allen Mitgliedsstaaten klar, was die EU für einen Wert für den Frieden hat. Allerdings fällt es angesichts der Größe der EU nicht leicht, den konkreten Wert für einzelne Bürgerinnen und Bürger durch die EU-Politik deutlich und spürbar zu machen. Hierbei wird in diesem Kurzessay ein Blick auf unsere Heimatstadt und Metropolregion Nürnberg geworfen und dabei auf die wichtigsten Projekte eingegangen, die durch die EU gefördert werden.


Die Stadt Nürnberg und ihre Tochtergesellschaften führen eine Vielzahl von Projekten durch, die von der Europäischen Union finanziell gefördert werden. Das Europabüro im Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat der Stadt Nürnberg liefert jedes Jahr eine Übersicht über diese EU-Projekte. Im Jahr 2020 wurden demnach insgesamt 33 EU-Projekte mit einem Gesamtfinanzvolumen von fast neun Millionen Euro durchgeführt. Rund sechs Millionen Euro stammen aus Förderprogrammen der Europäischen Union. Die restlichen knapp drei Millionen Euro wurden vom Bund, dem Land Bayern sowie durch Kofinanzierung der Stadt Nürnberg beigesteuert. Daraus lässt sich laut einer Pressemitteilung der Stadt eine äußerst positive Bilanz für den städtischen Haushalt ziehen: „Jeder eingesetzte Euro der Stadt Nürnberg erbringt etwa das Dreifache an EU-Fördermitteln.“ [1]


Fünf Projekte, die besonders herausstechen, werden in diesem Artikel näher beleuchtet: EURIGHT, twi.N Citiy, Europe Direct Nürnberg, ErIK 2.0 - Erfolgreiche Teilnahme am Integrationskurs und SchoolFood4Change.


Das Europabüro war von November 2020 bis Mai 2023 einer von sechs europäischen Partnern im EU-Projekt EURIGHT („The connection between the Charter of Fundamental Rights of the EU and the Citizenship“). Ziel von EURIGHT war es, den Bürgerinnen und Bürgern die Charta der Grundrechte der Europäischen Union näher zu bringen und sie über ihre Rechte zu informieren.[2]


Mit dem Projekt twi.N City wird die Entwicklung eines digitalen Zwillings der Nürnberger Innenstadt gefördert. Von Januar 2022 bis Juni 2023 förderte die Europäische Union (EU) das Projekt twi.N City mit 356.800 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Das englische Wort „twin“ (deutsch: Zwilling) in „twi.N City“ steht für das Ziel des Projekts: Ein geodatenbasiertes Stadtmodell, auch als digitaler Zwilling bezeichnet, soll belastbare Aussagen zu Frequentierung und Attraktivität der Nürnberger Innenstadt liefern.[3]


Das EUROPE DIRECT Nürnberg ist der EU-Ansprechpartner vor Ort. Das beim Europabüro im Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat der Stadt Nürnberg angesiedelte EUROPE DIRECT ist eine Kontaktstelle der Europäischen Union. In Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission verfolgt das EUROPE DIRECT Nürnberg das Ziel, den Menschen vor Ort Informationen über die EU zugänglich zu machen. Unternehmen und die breite Öffentlichkeit in Stadt und Region Nürnberg sollen so an den Entwicklungen in der EU teilhaben können. Zu den konkreten Angeboten zählen eine Vielzahl von Publikationen und Informationsveranstaltungen zur EU, fundierte Recherche und Beratung zu Programmen und Fördermöglichkeiten der EU und die Zusammenarbeit mit anderen EU-Verbindungsstellen.[4]


Das Projekt ErIK 2.0 (Erfolgreiche Teilnahme am Integrationskurs) fördert Teilnehmende von Integrationskursen, die aufgrund von Lernbarrieren eventuell keinen erfolgreichen Abschluss des Integrationskurses erreichen würden.[5]


Schulverpflegung soll viele Anforderungen erfüllen: gesund, bio, regional, lecker, nachhaltig und bezahlbar. Ideen und Lösungen, um all diese Aspekte zu berücksichtigen, möchte das Projekt SchoolFood4Change („Shifting school meals and schools into a new paradigm by addressing public health and territorial, social and environmental resilience“) entwickeln und umsetzen. Es soll eine neue Ernährungskultur etabliert werden, die gleichzeitig den Fokus auf Nachhaltigkeit setzt.[6]


Diese kurz und bündig vorgestellten EU-geförderten Projekte in Nürnberg sind lediglich ein Auszug von insgesamt 33 Projekten, die aktuell gefördert werden. Sie sollen zeigen, wie nah Europa und die Europäische Union im Alltag der Menschen stattfindet und auch die Stadt Nürnberg davon profitiert. Oft steht der Vorwurf im Raum, dass die EU weit weg für die Menschen sei und Deutschland mittels Transferleistungen die schwächeren Länder in der EU finanziert. Deutschland profitiert als Exportnation am meisten durch die Freihandelszone im EU-Binnenmarkt, allerdings profitieren auch Kommunen und damit die Menschen unmittelbar durch die EU, wie in diesem Kurzessay beschrieben.


Ich möchte diesen Artikel mit einem Apell beenden: Bitte geht am 9. Juni wählen! Es sind radikale und destruktive Kräfte am Werk, die die EU in ihrer jetzigen Form abschaffen wollen. Sie arbeiten gezielt mit Fake und Halbwahrheiten und spielen mit den Ängsten der Menschen. Angst ist eine starke Emotion, die gezielt angesprochen wird, um Menschen gefügig zu machen und zu irrationalen Ansichten zu drängen. Frieden, Freiheit und Wohlstand gilt es zu verteidigen und das geht ganz einfach mit eurer Stimme für eine demokratische Partei.


Comments


bottom of page