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Magnetschwebebahn-Debatte: SPD fordert Erweiterung der Studie, Grüne sehen Verkehrsnachteile

Der Verkehrsausschuss im Nürnberger Rathaus hat gestern intensiv über die Machbarkeitsstudie zur Magnetschwebebahn diskutiert. Während die SPD eine Erweiterung der Studie fordert, um das Potenzial der Technologie besser zu nutzen, sehen die Grünen erhebliche Verkehrsnachteile gegenüber der Straßenbahn.


SPD: Gute Idee, falsche Strecke

Die SPD-Stadtratsfraktion unter der Leitung von Dr. Nasser Ahmed kritisiert die Streckenwahl der Magnetschwebebahn. Laut Ahmed schöpfe das Projekt auf der von Ministerpräsident Söder gewählten Strecke sein Potenzial nicht aus und wäre eine Fehlinvestition. „70 Mio. Euro vom Steuerzahler sind zu viel Geld, um sie für so wenig verkehrlichen Nutzen zu verbrennen“, so Ahmed.


Die SPD fordert, dass der Freistaat die Studie erweitert und nach geeigneten Standorten sucht, in enger Abstimmung mit den Kommunen in der Metropolregion. Ein entsprechender Antrag wurde an den Oberbürgermeister gestellt. Die Fraktion betont das Potenzial der Magnetschwebebahn-Technologie als Verkaufsschlager weltweit, warnt aber vor einem falschen Standort.


Grüne: Verkehrliche Nachteile und Umsteigezwang

Die Grünen lehnen das Projekt weiterhin ab. Ihr verkehrspolitischer Sprecher Mike Bock betont zwar die Offenheit für innovative Technologien wie das Transportsystem Bögl (TSB), sieht aber erhebliche Verkehrsnachteile gegenüber der Straßenbahn. Besonders kritisiert Bock den Umsteigezwang, der den Fahrgastnutzen deutlich reduziere.


„Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zeigen auf, dass es dadurch zu erheblichen Fahrgastverlusten von mehr als 1.000 Fahrgästen pro Tag gegenüber der Straßenbahn kommen würde“, so Bock. Zudem bemängelt er die mangelnde Flexibilität des TSB bei Großveranstaltungen und die Risiken hinsichtlich Förderfähigkeit und Zulassung des Systems. Die Grünen setzen stattdessen auf den Ausbau der Straßenbahn und die Umsetzung des Mobilitätsbeschlusses.


CSU weiterhin Befürworter

Eine Stellungnahme der CSU lag bis Redaktionsschluss noch nicht vor. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Partei weiterhin hinter dem Projekt steht und die Chancen für Nürnberg als Technologiestandort betont.


Die Debatte um die Magnetschwebebahn bleibt also kontrovers. Ob das Projekt tatsächlich realisiert wird, hängt nun von weiteren politischen Entscheidungen und der Klärung der Finanzierung ab.

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