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AutorenbildKevin Kienle

Bauarbeiten für „The Q“ in Nürnberg gestoppt: Gerch-Tochter meldet Insolvenz an

Die Gerch-Projektgesellschaft „The Q“, verantwortlich für die Entwicklung des ehemaligen Quelle-Geländes in Nürnberg, hat Insolvenz angemeldet. Dies folgt kurz nachdem die Dachgesellschaften der Gerch-Gruppe ebenfalls Insolvenzanträge gestellt hatten.


Das ehemalige Versandzentrum „The Q“, das unter Denkmalschutz steht, sollte nach Fertigstellung eine Mischung aus Wohnungen, Büros, Gastronomie, Einzelhandel und einer Kita bieten. Der erste Bauabschnitt war für das zweite Halbjahr 2024 geplant. Jedoch wurden die Bauarbeiten nach dem Insolvenzantrag vom 14. September 2023 beim Amtsgericht Düsseldorf vorerst eingestellt.


Die Gerch-Gruppe hatte bereits 2021 den ersten Bauteil an einen institutionellen Investor verkauft. Nachdem die Dachgesellschaften im August 2023 einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt hatten, versuchte das Management, die Projekte zu stabilisieren. Eine Lösung schien in Sicht, da der Käufer bereit war, die laufenden Zahlungen fortzusetzen. Doch nach einer Überprüfung der Rechnungen stellte der Erwerber fest, dass er bereits Erschließungskosten für das Grundstück bezahlt hatte, die eigentlich von Gerch zu tragen waren. Dies führte zu einer vorläufigen Überzahlung und der Einstellung weiterer Zahlungen, wodurch die Projektgesellschaft zahlungsunfähig wurde.


Mathias Düsterdick, Geschäftsführer der Projektgesellschaft, erklärte, dass die Bauarbeiten gestoppt wurden, um weitere Schäden für die Baufirmen zu vermeiden. Ein genauer Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der Bauarbeiten steht noch aus. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jens Schmidt, wird sich nun in die Sachlage einarbeiten.


Hintergrund: Die Gerch-Gruppe, wie viele andere Projektentwickler, geriet aufgrund des Ukraine-Kriegs, der Inflation, des zurückgehenden Transaktionsmarkts und steigender Zinsen in eine Krise.

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